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Hein, Christoph
Texter
Christoph Hein zählt zu den renommiertesten deutschsprachigen Schriftstellern der Gegenwart. Der im Jahr 1944 in Heinzendorf/Schlesien geborene und in Leipzig aufgewachsene Pfarrerssohn durfte wegen seiner Herkunft keine DDR-Oberschule besuchen und ging deshalb auf ein Westberliner Internat. Wegen des Mauerbaus konnte er die Schule in Westberlin nicht beenden, sondern musste sein Abitur an einer Ostberliner Abendschule absolvieren. Bei Benno Besson an der Ostberliner Volksbühne arbeitete Hein ein Jahr als Regieassistent. Ansonsten schlug er sich als Montagearbeiter, Kellner und in anderen Berufen durch, da ihm die Aufnahme eines Studiums in Berlin zunächst verweigert wurde. 1967 erhielt er schließlich in Leipzig einen Studienplatz für Philosophie und Logik und machte 1970 in Berlin sein Diplom. Anschließend arbeitete er als Dramaturg und Hausautor an der Volksbühne. 1974 wurde sein erstes Stück "Schlötel oder Was solls" dort uraufgeführt. Weitere Uraufführungen von Stücken Christoph Heins in Neustrelitz und Cottbus ("Die Geschäfte des Herrn John D." und "Cromwell") folgten. Nachdem fünfzehn geplante Uraufführungen abgesagt wurden, kündigte er an der Ostberliner Volksbühne und arbeitete ab 1979 als freier Schriftsteller. Seine Stücke, Romane, Novellen und Kurzgeschichten erschienen ab Mitte der achtziger Jahre sowohl in ostdeutschen wie westdeutschen Verlagen ("Der fremde Freund", "Die wahre Geschichte des AH Q", "Horns Ende" u. a.). 1987, beim X. Kongress des Verbandes der Schriftsteller der DDR hielt Hein in Berlin die vielbeachtete Rede "Die Zensur ist überlebt, nutzlos, paradox, menschen- und volksfeindlich, ungesetzlich und strafbar". Sein Stück "Passage" wurde in Essen und Dresden aufgeführt. "Die Ritter der Tafelrunde" wurde in Dresden uraufgeführt. Am 4. November 1989 sprach Hein neben anderen Künstlern auf der großen Kundgebung des Verbandes der Kulturschaffenden auf dem Berliner Alexanderplatz vor nahezu einer Million Demonstranten. Auch im vereinten Deutschland bleibt Hein ein politisch aktiver Schriftsteller: Er protestierte gegen den Golf-Krieg und setzte sich vehement gegen ausländerfeindliche Tendenzen in Deutschland ein. Nach längerer Krankheit veröffentlichte er 1993 seine erste Nach-DDR-Novelle "Das Napoleon-Spiel", ein Jahr später das Stück "Randow", außerdem den 20 Jahre umspannenden Kurzgeschichtenband "Exekution eines Kalbes". 1997 erschien "Von allem Anfang an, eine fiktive Autobiographie". Zwischen 1998 und 2000 war er Präsident der deutschen Sektion des PEN-Zentrums.