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Schwaen, Kurt
Komponist
Kurt Schwaen (1909-2007)
wurde 1909 in Kattowitz (Oberschlesien) geboren. Er erhielt Unterricht in Klavier, Violine und Orgel und studierte in Breslau und Berlin Musikwissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Zeitweise arbeitete er als Korrepetitor für Ausdruckstanz u.a. mit Oda Schottmüller und Mary Wigman. Entscheidende künstlerische Impulse ergaben sich aus der Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht am Berliner Ensemble (1953-56), die sich besonders in seinen Bühnenwerken - auch für Kinder - bemerkbar machen.
Kurt Schwaen gehörte zu den bekanntesten und vielseitigsten Komponisten der DDR und kann auf ein umfangreiches publiziertes Schaffen verweisen, das sowohl Instrumentalmusik wie Vokalkompositionen verschiedener Schwierigkeitsgrade bis hin zur Oper umfasst. Er war seit 1961 Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin (Ost) und wurde 1999 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Seine Musik ist immer kammermusikalisch strukturiert. Typische Merkmale sind Ideengehalt, Kürze und Prägnanz, Überschaubarkeit und eine durchsichtige, scheinbar rasch zu erfassende Faktur. Sie fordert Hörer wie Interpreten zum Mitdenken und Mitgestalten.
Schwaen gilt als »Klassiker der Moderne«. Stilistisch hat der Komponist es verstanden, aus der Fülle der Angebote an Möglichkeiten, die das 20. Jahrhundert zu bieten hat, das herauszufiltern und für sich zu verwerten, was seinem Wesen entgegenkam und sich für sein künstlerisches Anliegen als brauchbar erwies. In der nahtlosen Verschmelzung alten wie neuen Materials, das »gut und brauchbar« ist und Beständigkeit verspricht, liegt das Geheimnis der Tonsprache Schwaens.
In seinem Haus in Berlin-Mahlsdorf befindet sich das Kurt-Schwaen-Archiv, das von seiner Frau geleitet wird. Die Werke des Komponisten sind mehrheitlich im Verlag Neue Musik veröffentlicht.
Ina Iske
Foto: Jürgen Dietermann