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Ching, Jeffrey
Komponist
Der chinesisch-philippinisch-britische Komponist Jeffrey Ching wurde in Manila geboren, studierte Musik, Sinologie und Philosophie in Harvard, Cambridge (UK) und London und lebt heute in Berlin. Er hat die Philippinen in drei Kulturdelegationen nach China vertreten und war 2003 der erste Komponist, der vom philippinischen Präsidenten den „Jose Rizal Award for Excellence“ erhielt. Seine dritte Symphonie, „Rituals“, für drei Orchester, wurde 1998 von der philippinischen Regierung anlässlich des 100. Jahrestages der philippinischen Unabhängig-keitserklärung von Spanien in Auftrag gegeben..
In Deutschland gewann Chings Oper „Das Waisenkind“ den Publikumspreis des Theaters Erfurt 2010 und wurde anschließend für den Kyoto-Preis nominiert. Die Oper wurde in der deutschen und österreichischen Presse begeistert gefeiert: „Keine Literaturoper im engeren Sinne, kein Opernschocker abendländischer Provenienz, vielmehr der Versuch, aus verschiedenen Quellen der Weltkulturen, ihren Sprachen, Geschichten, ihrer Musik eine Art Welt-Raum-Musik-Theater zu filtern, das uns an einem Stoff aus dunkelster Vorzeit eine zeitlose Menschengeschichte näherrückt.“ (Gerhard Rohde, Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 02.12.2009).
Im November 2013 wurde Chings „Diese So-Geliebte“, eine „Beschwörung“ für Mezzosopran, Bariton, acht Schlagzeuger, zwei Orchester und zwei Dirigenten, beim Impuls Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt uraufgeführt – eine technische Meisterleistung: Die beiden Partiturhälften wurden gleichzeitig in Dessau und Magdeburg aufgeführt und live von Deutschlandfunk Kultur aus Dessau und von MDR Kultur aus Magdeburg übertragen.
Im März 2019 wurde Chings Kammeroper „The True Story of King Kong“ in einer Koproduktion der Oper Magdeburg und des Puppentheaters Magdeburg (Deutschland) uraufgeführt. Es wurde für den renommierten Fedora-Generali-Preis für Oper nominiert und gewann den Publikumspreis Fedora-Bühnenpreis 2018. Im November desselben Jahres erhielt Ching den Auftrag, zum dreißigsten Jahrestag der Deutschen Einheit „Fenghuang Singing“ für das IMPULS-Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt zu schreiben.
Ching arbeitet gerne mit historischen Parametern. Bei „Horologia sinica“ verlangte er vom Hong Kong Chinese Orchestra ausschließlich auf mittelalterliche chinesische, nicht temperierte Tonleitern zu stimmen. Für das Berliner Modern Art Sextett komponierte er das Fragment von Mozarts/Süßmayrs „Requiem“ neu und vervollständigte es als „A Chamber Requiem“. Seine andere Mozart-Vervollständigung, die „Sinfonia Concertante in A“ für Violine, Viola und Violoncello, KV Anh. 104 (320e) wurde von der Staatskapelle Dresden, dem Staatlichen Akademischen Symphonieorchester „Evgeny Svetlanov“ und vom Alexandria Symphony Orchestra aufgeführt. Er hat zwei Vervollständigungen des unvollendeten Contrapunctus 14 aus J. S. Bachs „Kunst der Fuge“ geschrieben. Für die Asientournee 2017 des Mandelring Quartetts komponierte er „Quartett-Dissonanzen“, einen metaphysischen Kommentar zu Mozarts „Dissonanzen-Quartett“.
Chings Musik wurde in der „Neuen Zeitschrift für Musik“ sowie durch die Rundfunksender rbb Kultur, Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und MDR Kultur vorgestellt. Seine Kompositionen wurden an der Deutschen Oper Berlin, beim Impuls Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt (Deutschland), beim KlangZeit-Festival Münster (Deutschland), beim Mendigorría International Music Festival (Spanien), dem ICon Arts Festival (Rumänien), dem Edison Denisov Festival (Russland), Shanghai Arts Festival und beim Hong Kong Arts Festival uraufgeführt. Er war Composer-in-Residence beim Tongyeong International Music Festival (Südkorea) im Jahr 2010, beim Singapore International Festival of Music im Jahr 2016 und beim Mendigorría International Music Festival (Spanien) in den Jahren 2013, 2015, 2017 und 2023.
Auf Einladung seines neuen Musikdirektors Grzegorz Nowak wird Ching für die Saison 2024–25 Composer-in-Residence des Philippine Philharmonic Orchestra sein.
Ching komponierte die Oper „Before Brabant“, ein „Prequel“ zu Wagners Lohengrin, ursprünglich für eine konzertante Aufführung beim Hong Kong Arts Festival 2013. Nun wird sie während der Children’s Biennale in Manila im November 2024 szenisch uraufgeführt, mit Animationen und Lichteffekten unter der Regie des mehrfach nominierten mexikanischen Regisseurs Alberto Rodriguez. Weitere anstehende Uraufführungen sind „Marlene-Passion“ für das Theater Erfurt in den Jahren 2025–26, eine neue Oper für die Wiedereröffnung des Kulturzentrums der Philippinen im Jahr 2026 und eine Neukomposition von Schuberts „Winterreise“ für Solocello und Gesang in Zusammenarbeit mit Achim Freyer.