Hier ist mein Garten

"New Complexity meets Jugendstil: Anmutung freier Improvisation im klanglich komplexen, weitgriffigen Klaviersatz, texturell weitmaschig verflochten mit der raumgreifend-expressiven Melodik des Soprans; insgesamt sehr zurückhaltende dynamische Gestaltung. Zwei durchkomponierte Lieder im polyphonischen, teils stochastisch anmutenden Satz, aus dem immer wieder einzelne Intervalle als Zentralklänge, mitunter auch seltsam vertraute melodische Phrasen hervorwachsen. Das nachdenkliche zweite Lied verebbt im Ritardando. Kongeniale Vertonung zweier "Römischer Elegien" von Johann Wolfgang von Goethe, schwankend zwischen Morbidität und Trotz, verletzter Eitelkeit und Eros. Im Lustgarten floral wuchernder Tongirlanden wird hier ohne Sentimentalität über das Leben und seine Vergänglichkeit meditiert."

Michael Zwenzner, neue musikzeitung, Juli/August 2017

Abdruck mit freundlicher Genehmigung

„Denken Sie an das Beispiel des New-Complexity-Komponisten Michael Finnissy, bei dem ich auch einen Meisterkurs besucht habe. Seine Musik ist voller Energie. Die Noten sehen so komplex aus, so detailliert. Auf den ersten Blick wirkt es unspielbar, geradezu unsingbar. Aber wenn man etwa hört, wie Finnissy seine eigenen Kompositionen spielt, zum Beispiel die „English Country Tunes“ für Klavier, dann spürt man die Wucht der Leidenschaft. Ich bewundere diesen großen Komponisten, er ist sehr emotional in seiner Musik und das ist so wunderbar.“

Der Komponist Eriks Ešenvalds im Gespräch mit Burkhard Schäfer, neue musikzeitung, Juli/August 2020

Abdruck mit freundlicher Genehmigung